Isolde Kock

 

 

Als ich 1946 in Norderstedt-Friedrichsgabe bei Hamburg geboren wurde, hatte ich den Nachnamen Seeland und wusste natürlich nicht, dass ich eines Tages den großen Wunsch haben würde, nach Neuseeland zu fliegen.

 

Ich war ein Kind auf Reisen. Die gesamte Bundesrepublik habe ich früh kennengelernt. Meine Familie folgte dem Vater von Ort zu Ort. Das ist das Schicksal von Kindern, deren Väter beim Militär sind.  An immer neuen Schulen habe ich mir Freunde und Verbündete gesucht. Zugehörigkeit war dabei für mich das wichtigste Bedürfnis und immer neu ersehnt. Jeder Schulwechsel war die Entdeckung von Neuland und es war oft nicht leicht, das Neuland zu mögen. Ich glaube, ich war da besser als viele meiner vielen Lehrer, denn ich habe mir immer Mühe gegeben, das Beste daraus zu machen.  Ich kenne noch heute die Namen, Gesichter und Kommentare der Lehrer, die keine Lust auf mich Neuling hatten.

 

Das hat mich wach gemacht für Transitionen, Zugehörigkeit und für gute pädagogische Orte, die Geborgenheit, Freude, Bildung und Lernmöglichkeiten bieten, an denen Kinder willkommen sind.

 

Ich habe geheiratet, wir haben zwei Kinder und leben seit 1969 in Kiel. Unsere beiden Kinder wurden 1972 und 1973 geboren. Sie sind jetzt selbst Eltern. Zwei Enkelsöhne im Alter 15 und 12 Jahren wohnen glücklicherweise auch in Kiel. Der Große studiert im Ausland.

 

Ich habe über dreißig Jahre in Neumünster an der Fachschule für Sozialpädagogik unterrichtet. Seit 2009 bin ich nicht mehr als Lehrerin tätig. Jetzt habe ich Zeit, mich um das Thema zu kümmern, was mich am meisten fasziniert: Lerngeschichten aus Neuseeland! 

 

Das neuseeländische Early Childhood Curriculum Te Whâriki ist für mich ein Schatz voller Weisheit und Klugheit, einfach zum Staunen!

 

2011 reiste ich für 10 Wochen nach Neuseeland, das Ursprungsland der Lerngeschichten. 40 Jahre hatte ich mich nicht getraut, Englisch zu sprechen - und dann diese Reise! Meine Angst vor Fremdsprachen ist seitdem verschwunden.

 

Meine "Entdeckungsreise zu Lerngeschichten" ist auch heute noch nicht zu Ende. Es ist eine gute Reise, die meine Sicht auf die Welt verändert hat.

 

"Lasst mich in Ruhe mit Weisheit, die nicht weinen kann, mit Philosophie, die nicht lachen kann, mit Größe, die sich nicht vor Kindern verbeugt!" Khalil Gibran

 

Im September 2012 reiste Wendy Lee* mit 5 weiteren Expertinnen** für Lerngeschichten aus Neuseeland durch Deutschland. Ich habe mich damals mit meinen Kolleginnen Sibylle Haas, Klara Schlömer und Kornelia Schneider daran beteiligt, die annähernd 40 Vorträge und Seminare der Neuseeländer-innen zu arrangieren. Das ist eine meiner eigenen, liebsten Lerngeschichten. Es macht mich immer noch glücklich, so viele Pädagoginnen erlebt zu haben, die sich inspirieren ließen.

 

Die Vorträge der Expertinnen des Educational Leadership Projects / ELP sind immer inspirierend und revolutionär, denn sie stellen  Paradigmen (auch in Deutschland) auf den Kopf:  "In Neuseeland haben Pädagogen der Frühpädagogik große Macht und großen Einfluss", sagte Wendy Lee am 3.9.12 in Hamburg. Das sei auch in Neuseeland nicht immer so gewesen.

 "But we changed it!"

 Das klingt ermutigend und gut! 

Das könnten wir auch!

Die Reise geht weiter!

 

14.09.2014   bearbeitet am 13.01.2020

 

 

 

 


 

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Te Whâriki

Early Childhood Curriculum

1 Te Whâriki.pdf
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Das erste Te Whâriki von 1996